
Nur noch knapp eine Woche bis Weihnachten und in diesem Jahr ist bei uns auch endlich mal Weihnachtsstimmung aufgekommen. In den letzten Jahre sind die Tage eher verflogen, sodass ich konnte die gemütliche Zeit kaum genießen konnte. In diesem Jahr versuche sie ein bisschen mehr zu genießen: Ich habe einen Adventskranz gebastelt, Eukalyptuszweige dekoriert und Weihnachtsplätzchen gebacken! Denn ohne Schlemmen ist es kein richtiges Weihnachten. Da ich allerdings versuche industriellen Zucker so gut es geht zu vermeiden, habe ich auch hier zu alternativen Zutaten gegriffen und gesündere Weihnachtsplätzchen gebacken. Auch wenn die Konsistenz vielleicht etwas fester ist, sind sie geschmacklich kaum von den traditionellen Keksen zu unterscheiden!
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Weihnachtsplätzchen gebacken habe – ein paar Jahre ist es wohl schon her. Als Kind habe ich jedes Jahr mit meiner Mama und meiner Schwester gebacken – bei mir durften auf keinen Fall die Nussecken fehlen! Noch heute backt mir meine Mama jedes Jahr ein großes Blech, was ich dann gerne auch an Freunde verteile, weil sie so lecker sind. Trotzdem erschrecke ich jedes Mal, wenn ich mir vorstelle, wie viel Zucker, Weizenmehl und Butter in diesem – leider viel zu gut schmeckenden – Gebäck ist.
Um auch ohne Reue zu Schlemmen, habe ich in diesem Jahr an gesündere Varianten gebacken – ohne industriellen Zucker, ohne Weizenmehl, ohne Butter. Natürlich muss dazugesagt werden, dass gesünder nicht mit gesund gleichzusetzen ist, und auch diese Plätzchen nicht maßlos gegessen werden sollten. Aber ich habe zumindest kein schlechtes Gewissen, wenn ich jeden Tag mindestens einmal in die Keksschüssel greife – denn das möchte ich mir in der Weihnachtszeit auf keinen Fall nehmen lassen.
Gesunde Alternativen in der Weihnachtsbäckerei
Natürlich habe auch ich mich bei den Rezepten an die alten Klassiker gehalten (das Rad muss ja schließlich nicht neu erfunden werden) und einige Zutaten schlichtweg durch gesündere ersetzt. Das funktioniert auch wirklich gut, nur solltet ihr euch bewusst sein, dass die Konsistenz vielleicht nicht ganz wie bei Omas Original-Rezepten ist. Ich habe meine Lebkuchenmänner beispielsweise mit Dinkelvollkornmehl gebacken, geschmacklich kaum ein Unterschied, aber der Teig wurde bei mir ein bisschen fester als mit Weizenmehl. Mich hat dies persönlich aber nicht gestört. Ansonsten könnt ihr als Alternative zu Weizenmehl auch Buchweizenmehl oder fein gemahlene Nüsse wie Mandeln oder Haselnüsse verwenden.
Als Zuckeralternative habe ich bei meinen Plätzchen auf Honig gesetzt. Auch wenn Honig – zumindest was den Zuckeranteil betrifft – nicht besser als herkömmlicher Zucker ist, benutzte ich ihn trotzdem gerne, weil er sehr gesund ist und antibakteriell wirkt. Ihr könnt als Süßungsmittel aber auch andere Alternativen verwenden, wie zum Beispiel Kokosblütenzucker, Reissirup oder Apfelmark. Die Butter in meinen Keksen habe ich durch Kokosöl ersetzt – hier braucht ihr dann nur knapp 2/3 der Menge. Geschmacklich hab ich keinen Kokos geschmeckt, auch wenn der Teig ungebacken sehr danach roch.
Wenn ich anfangs selbst etwas unsicher war, ob mir die gesunden Weihnachtsplätzchen gelingen, war ich umso erfreuter, wie einfach aus ungesunden Backrezepten, gesündere Varianten zuzubereiten sind – und ich freue mich jetzt noch mehr auf das Naschen!
Meine gesunden Weihnachtsplätzchen-Rezepte
Das schöne an den Rezepten ist, dass hierbei keine außergewöhnlichen Zutaten verwendet werden. Das Backen soll ja schließlich nicht noch mehr Weihnachtsstress verursachen … Ihr bekommt sie alle in eurem Supermarkt um die Ecke, falls ihr das eine oder andere nicht im Haus haben solltet.
Gesundes Rezept: Pfefferkuchenmännchen
Pfefferkuchen darf bei mir an Weihnachten auf keinen Fall fehlen. Am liebsten pur ohne viel Schnickschnack. Das Rezept ist auch wirklich ganz einfach und schnell gemacht. Wie bereits erwähnt wurden sie bei mir aufgrund des Dinkelvollkornmehls etwas – sagen wir mal – knuspriger. Aber spätestens, wenn ihr sie in den Nachmittagskaffee tunkt, stellt dies ohnehin kein Problem mehr dar!
Zutaten
25 ml Orangensaft
50 g flüssiger Honig
50 g Kokosöl
1/2 TL Natron
175 g Dinkelvollkornmehl
1 1/2 TL Lebkuchengewürz
1 Prise Salz
Den Orangensaft erwärmen. Anschließend den Honig und das Kokosöl hinzugeben, bis beides sich aufgelöst hat. Nun das Natron und das Salz vorsichtig unterrühren. Achtung: es kann ein bisschen schäumen! Die Flüssigkeit in eine Rührschüssel geben und ein wenig abkühlen lassen. Das Dinkelvollkornmehl und das Lebkuchengewürz unter die noch lauwarme Flüssigkeit geben und so lange kneten, bis der Teig nicht mehr klebt (gegebenenfalls noch etwas Mehl hinzugeben). Den Teig in ein Bienenwachstuch (z.B. von Gaia) wickeln und für mindestens eine Stunde kalt stellen.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Teig zwischen zwei Backpapieren oder auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Mit eurem Lieblingsausstechern – ich nehme natürlich den Pfefferkuchenmann, aber ihr könnt auch alles andere verwenden – ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Wiederholt dies, bis ihr den gesamten Teig zu Plätzchen verarbeitet habt. Die Plätzchen nun im vorgeheizten Ofen circa 6-8 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren, schaut zwischendurch immer wieder nach den Plätzchen und holt sie lieber zu früh als zu spät raus, damit sie nicht zu dunkel werden. Wer mag, kann die Pfefferkuchenmänner natürlich noch mit Schokolade oder Zuckerguss verzieren.
Gesunde Zimtsterne – ganz ohne Mehl!
Ich liebe Zimtsterne! Das liegt sicher zum daran, dass Zimt zu meinen absoluten Lieblingsgewürzen gehört. Der Teig ist ausschließlich aus Mandeln und Haselnüssen gemacht, sodass die Kekse auch super von Personen mit Glutenunverträglichkeit gegessen werden können. Da ich es – wie bereits erwähnt – völlig in Ordnung finde, wenn nicht alles hundertprozentig gesund ist, habe ich meine Zimtsterne wie gewohnt mit ein bisschen Zuckerguss verziert. Wer das nicht möchte, kann seine Zimtsterne am Ende einfach mit ein bisschen Kokosblütenzucker bestäuben.
Zutate
260 g gemahlene Mandel- und/oder Haselnüsse
1 EL Honig
1 TL Zimt
1 TL Vanillextrakt
1 Prise Salz
Saft einer halben Zitrone
etwas Wasser
Für den Guss:
80 g Puderzucker
etwas Zitronensaft
etwas Wasser
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem Teig verarbeiten. Ist der Teig zu fest, gebt noch etwas Wasser hinzu – aber Vorsicht: der Teig sollte nicht zu klitschig werden. Den Teig in ein Bienenwachstuch wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig zwischen zwei Backpapieren oder auf eine bemehlten Arbeitsfläche ausrollen – der Teig sollte eine Dicke von circa 3 mm habe. Mit dem Ausstecher so viele Sterne ausstechen ausstechen, bis der Teig verbraucht ist. Die Sterne auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech legen und circa 5-7 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren – also, bitte zwischendurch kontrollieren! Die Sterne sind fertig, wenn sie einen leicht goldbraunen Rand haben. Vollständig abkühlen lassen!
Für den Guss den Puderzucker in eine Schüssel sieben und zusammen mit dem Zitronensaft und dem Wasser verrühren, es sollten keine Klümpchen entstehen. Darauf achten, dass der Guss nicht zu flüssig ist, da er sonst von den Sternen runterläuft. Nun könnt ihr eure Zimtsterne dekorieren.
Kleines Weihnachts-Goodie: Gesunde Weihnachtspralinen
Dieses Jahr habe ich nicht nur Weihnachtsplätzchen gebacken (ich sag ja: Dieses Jahr bin ich richtig in Weihnachtsstimmung), sondern mich auch an gesunden Weihnachtspralinen versucht. Das Ergebnis: Selbst die kritischsten Münder waren begeistert und konnten kaum glauben, dass sie nur aus gesunden Zutaten bestehen! Da ich euch das Rezept nicht vorenthalten möchte, habe ich euch dieses auch schnell noch aufgeschrieben – es ist ja schließlich Weihnachten! Hier kommt das Rezept für die gesunden Weihnachtspralinen:
Zutaten
Für die Füllung:
8 getrocknete Datteln (ungezuckert)
6 getrocknete Aprikosen
1-2 TL Lebkuchengewürz
etwas Wasser
Für den Schokoladenüberzug:
120 g Kakaobutter
75 g rohes Kakaopulver
1-2 TL Honig
Alternativ: Bio-Schokoladenkuvertüre mit mindestes 70% Kakaoanteil.
Die Zutaten für die Füllung mit einem Standmixer oder einem Pürierstab zu einer Mus verarbeiten. Wirklich nur einen kleinen Schuss Wasser hinzugeben, sonst wird die Masse zu flüssig. Die Lebkuchenfüllung sollte nun für ein paar Stunden kaltgestellt, oder bestenfalls in einer Plastikdose für ein paar Stunden ins Eisfach legt.
Für den Schokoladenüberzug: Die Kakaobutter im Wasserbad schmelzen. Anschließen das rohen Kakaopulver und den Honig unterrühren – gut abkühlen lassen. Die Schokolade lässt sich noch besser verarbeiten, wenn ihr sie einmal erkalten lasst und sie dann nochmal über einem Wasserbad schmelzt.
Die kalte Füllung nun zu gleich großen Kugeln formen (keine Sorge, selbst die Füllung aus dem Eisfach lässt sich wunderbar verarbeiten) und mit Schokolade überziehen.
Wenn ihr eure Schokolade nicht selbst machen wollt, könnt ihr natürlich auch Bio-Kuvertüre aus dem Supermarkt verwenden. Achtet nur darauf, dass der Kakaoanteil bei mindestens 70 % liegt und der Rohrohrzucker bei den Zutaten nicht an erster Stelle steht.
Viel Spaß beim Nachmachen!
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